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Mittwoch, 16. Dezember 2009
ORGANRAUB IN CHINA Augenzeuge: Es war entsetzlich
wahrheit, 05:58h
Charlotte Cuthbertson / The Epoch Times
15.12.2009
Ein Augenzeuge hat in lebhaften Details die Geschichte einer Frau in China erzählt – Lehrerin an einer Schule, sie war etwa 30 Jahre – , die inhaftiert, gefoltert, vergewaltigt und schließlich operiert wurde, um ihr lebenswichtige Organe zu entnehmen, während sie noch am Leben war.
„Ich habe alles mit eigenen Augen gesehen, aber ich bedauere, dass ich keine Fotos machen konnte“, sagte er. Er machte seine Aussage unter der Bedingung anonym bleiben zu können.
Es ist das erste Mal, dass Ermittler mit einem Augenzeugen gesprochen haben in einem Fall von Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden.
Ein 30-minütiges Interview, in zwei getrennten Gesprächen, wurde von einem Ermittler der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) vor Kurzem durchgeführt, die Aufzeichnung über die Ereignisse aus dem Jahr 2002 steht auf deren Website zur Verfügung.
Laut der englischen Übersetzung arbeitete der Zeuge im Jahr 2002 für die Öffentliche Sicherheit (d. h. Polizei) der Provinz Liaoning und war an illegalen Festnahmen und Folter von Falun Gong-Praktizierenden „viele Male“ beteiligt.
Keine Anästhesie
Am 9. April 2002 kamen zwei Militärärzte zu dem provisorischen „schwarzen Gefängnis“, einem kleinen Hotel als „Trainingscenter gemietet“, so der Zeuge. Einer von ihnen war ein Militärarzt des Krankenhauses von Shenyang aus dem Militärbezirk der Befreiungsarmee und der andere ein Militärarzt, der seine Ausbildung an der medizinischen Fakultät der Militäruniversität abgeschlossen hatte. Sie nahmen die Frau mit in ein Krankenhaus.
„Zu dem Zeitpunkt hatten wir sie schon eine Woche lang verhört und gefoltert. Sie hatte schon zahllose Wunden am Körper. Wir benutzten auch Elektroschocker und schlugen sie damit. Sie war bereits im Delirium.“
„Aber sie hatte noch schlimmere Demütigungen erlebt. Viele unserer Polizisten waren pervers. Sie benutzten Zangen und anderes Werkzeug, von dem ich nicht weiß, woher sie es bekamen, und missbrauchten sie sexuell. Ich habe das alles mit meinen eigenen Augen gesehen, aber ich bedaure, dass ich keine Fotos gemacht habe. Sie sah gut aus, war fast schön zu nennen. Darum vergewaltigten sie die Polizisten. … es war zu ordinär.“
Der Zeuge war zu der Zeit pflichtgemäß als bewaffneter Polizeiwachmann in dem Raum als er die Chirurgen beobachtete, die der Frau den Brustkorb aufschnitten, während sie noch am Leben war. Es wurde keine Anästhesie verwendet, sagte er.
„Sie rief laut: ‚Ah’ und sagte: ‚Falun Dafa ist großartig.’ Sie sagte noch: ‚Ihr habt mich, einen einzelnen Menschen, getötet.’ Ich glaube, das sollte heißen: ‚Ihr habt einen einzelnen Menschen wie mich getötet. Könnt ihr mehrere hundert Millionen von uns töten, Menschen, die wegen ihres wahren Glaubens von euch verfolgt werden?’ In dem Augenblick zögerte der Arzt, dieser Militärchirurg. Er schaute mich an, dann unseren Vorgesetzten. Unser Vorgesetzter nickte und der Chirurg setzte seine Arbeit fort. Er schnitt die Adern auf … Ihr Herz wurde zuerst herausgetrennt, dann kamen die Nieren an die Reihe. Als ihre Herzarterien durchschnitten wurden, fing sie an zu zucken. Es war entsetzlich. Ich kann ihre Stimme für Sie imitieren, obwohl ich es nicht gut kann. Es hörte sich an, als ob etwas auseinander gerissen wurde und dann kam nur ein ‚Ah’. Ihr Mund blieb weit offen stehen und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ah … ich kann nicht mehr weiter sprechen.“
Die Organentnahme erfolgte in einem OP-Saal auf der 15. Etage des Allgemeinen Krankenhauses der Shenyang Militär-Region, sagte der Zeuge. Es begann um 17 Uhr und dauerte drei Stunden.
Ein Schritt nach vorn in der Hoffnung auf Andere
Der Sprecher der WOIPFG in New York, Wang Zhiyuan, sagte, die Ermittler hätten den Zeugen dreimal in diesem Monat angerufen, und die WOIPFG erhielten die Aufnahme am 11. Dezember. Wang sagte, er glaube der Zeuge meldete sich aus zwei Gründen: „Erstens, das große Mitgefühl und die große Nachsicht der Praktizierenden bewegten ihn“, sagte er. „Zweitens, er beobachtete als Augenzeuge den gesamten Prozess der Organentnahme und die Grausamkeit schockierte ihn. Er fühlte sich innerlich gefoltert.“
Laut Wang berichtete der Zeuge, dass von den Praktizierenden in der Vernehmung zwei einfache Dinge verlangt wurden, ein Schreiben der Reue zu unterzeichnen, dass sie Falun Gong praktiziert haben, und auf Falun Gong zu fluchen. Aber die Praktizierenden würden das nicht tun.
Laut Wang sagte der Zeuge, dass die Praktizierenden erwarten könnten zu sieben oder zehn Jahren Haftstrafen verurteilt zu werden, gefoltert zu werden oder sogar zu sterben. Der Zeuge sagte, die Praktizierenden seien sehr stark. Er schloss einen Anruf mit den Worten: „Falun Dafa ist großartig!“.
Wang sagte, der Zeuge erklärte den Ermittlern, dass er fürchte, er würde sofort ermordet werden, wenn seine Identität entdeckt würde. Der Zeuge sagte auch, dass er dieses Bekenntnis abgelegt habe, damit andere Menschen den Mut haben, einen Schritt nach vorn zu tun und die Wahrheit über den Organraub auszusprechen.
WOIPFG hält Kontakt zu dem Zeugen
Die Anschuldigungen der Organentnahme sind im März 2006 zum ersten Mal aufgetaucht. Die kanadische Ermittler David Kilgour und David Matas, ein ehemaliger Staatsanwalt und ein Anwalt für Menschenrechte, haben seither mehrere Berichte und ein Buch veröffentlicht über Beweise für die gewinnorientierten Verfahren des Organentnahmen an Tausenden oder möglicherweise Zehntausenden der inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden in China.
Falun Gong ist eine traditionelle chinesische spirituelle Schule, die etwa bis zu 100 Millionen Anhänger bis 1999 angezogen hat – viele behaupten Ruhe und Gesundheit dadurch gewonnen zu haben. Die Kommunistische Partei Chinas eröffnete eine Kampagne der Verfolgung im Juli 1999, mit Tausenden Fällen von Folter, Gehirnwäsche und Tod, die seither aufgezeichnet wurden.
Ein Teil der Aufzeichnungen des Gesprächs:
Zeuge: Ein Skalpell, ein chirurgisches Messer auf der Brust. Als es die Brust aufschnitt, spritzte das Blut heraus. Es spritze und spritze. …
Frage: Ist die Person, die Sie gesehen haben, weiblich oder männlich?
Zeuge: Weiblich
Frage: Jung?
Zeuge: Etwa 30.
Frage: Rief sie immer noch “Falun Dafa ist großartig“?
Zeuge: Ja, das rief sie immer noch.
Frage: Bitte beschreiben Sie, was sie während der Zeit sagte.
Zeuge: Zu dem Zeitpunkt hatten wir sie schon eine Woche lang verhört und gefoltert. Sie hatte schon zahllose Wunden am Körper. Wir benutzten auch Elektroschocker und schlugen sie damit. Sie war bereits im Delirium. Sie wurde geschlagen … Da sie sich weigerte, Nahrung zu sich zu nehmen, schütteten wir gewaltsam Milch in ihren Magen. Sie wollte nicht trinken. Darum gaben wir sie ihr mit Gewalt hinein. Man hielt ihr die Nase zu und so musste sie – gezwungen durch ihren Überlebensinstinkt – die Milch trinken. So wurde sie am Leben erhalten, aber innerhalb von sieben Tagen verlor sie 7,5 Kilogramm an Gewicht. Wir wussten zu der Zeit jedoch noch nicht, dass es eine bestimmte Dienststelle des Amtes für öffentliche Sicherheit gab, (und diese Dienststelle war sehr geheim) die zwei Leute schickte. Einer von ihnen war Militärarzt des Krankenhauses der Befreiungsarmee im Militärdistrikt von Shenyang und der andere war Absolvent der medizinischen Fakultät der Zweiten Militäruniversität. Der eine von beiden war relativ alt, der andere jung. Im Operationssaal einer psychiatrischen Klinik, in die sie eingewiesen worden war, hat man etwas mit ihr gemacht. Man benutzte keine Narkosemittel. Sie schnitten ihr die Brust mit einem Messer auf, ohne dass ihre Hände dabei zitterten. Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, ich hätte gezittert. Ich bin ein bewaffneter Polizist. Ich habe Gewehre abgeschossen, habe viele Übungen mit scharfer Munition gemacht und habe viele Leichen gesehen. Aber als ich diese beiden Chirurgen sah, traute ich meinen Augen nicht. Ihre Hände zitterten kein bisschen. Sie legten sich ihre Gesichtsmasken an und schnitten. Zu dem Zeitpunkt standen wir bewaffnete Polizisten Wache. Jeder von uns hatte ein Gewehr in der Hand. Aber da war sie bereits aufgeschnitten worden. Sie rief noch einmal laut: „Ah“ und dann rief sie: „Falun Dafa ist großartig.“
Frage: Sie rief noch „Falun Dafa ist großartig“ als ihre Brust bereits geöffnet war?
Zeuge: Sie rief laut: „Ah“ und sagte: „Falun Dafa ist großartig.“ Sie sagte noch: „Ihr habt mich, einen einzelnen Menschen, getötet.“ Ich glaube, das sollte heißen: „Ihr habt einen einzelnen Menschen wie mich getötet. Könnt ihr mehrere hundert Millionen von uns töten, Menschen, die wegen ihres wahren Glaubens von euch verfolgt werden?“ In dem Augenblick zögerte der Arzt, dieser Militärchirurg. Er schaute mich an, dann unseren Vorgesetzten. Unser Vorgesetzter nickte und der Chirurg setzte seine Arbeit fort. Er schnitt die Adern auf ... Ihr Herz wurde zuerst herausgetrennt, dann kamen die Nieren an die Reihe. Als ihre Herzarterien durchschnitten wurden, fing sie an zu zucken. Es war entsetzlich. Ich kann ihre Stimme für Sie imitieren, obwohl ich es nicht gut kann. Es hörte sich an, als ob etwas auseinander gerissen wurde und dann kam nur ein „Ah“. Ihr Mund blieb weit offen stehen und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ah … ich kann nicht mehr weiter sprechen.
(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)
Zeuge: Sie war damals Lehrerin und unterrichtete an einer höheren Schule. Ihr Sohn müsste jetzt etwa 12 sein. Ihr Ehemann war keine große Unterstützung. Er war vielleicht Fabrikarbeiter. Aber sie hatte noch schlimmere Demütigungen erlebt. Viele unserer Polizisten waren pervers. Sie benutzten Zangen und anderes Werkzeug, von dem ich nicht weiß, woher sie es bekamen und missbrauchten sie sexuell. Ich habe das alles mit meinen eigenen Augen gesehen, aber ich bedaure, dass ich keine Fotos gemacht habe. Sie sah gut aus, war fast schön zu nennen. Darum vergewaltigten sie die Polizisten. … es war zu ordinär.
Frage: Das haben sie also auf der Polizeistation bezeugt, wo sie waren...?
Zeuge: Ich war nicht auf einer Polizeistation. Ich war in einem Trainingszentrum. Das war der Hinterhof eines Hotels. Die Polizei mietete zehn Räume in einem kleinen Gebäude. Das war eine kleine Villa.
Frage: Ein schwarzes Gefängnis?
Zeuge: Mehr oder weniger.
Frage: Wenn es Falun Gong-Praktizierende waren, wurden sie dann dorthin geschickt?
Zeuge: Ja.
Frage: Wurden sie dorthin geschickt, bevor sie vor Gericht gestellt wurden?
Zeuge: Wir ändern immer kurzfristig unseren Aufenthaltsort.
(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)
Frage: Sie haben mir den genauen Zeitpunkt noch nicht genannt.
Zeuge: Es war der 9. April 2002.
Frage: Der 9. April?
Zeuge: Ja, die Operation fing am Nachmittag des 9. April um 5 Uhr an und dauerte drei Stunden. Davor lief es über einen Monat.
Frage: Was meinen Sie damit „Davor lief es über einen Monat?“
Zeuge: Unsere Verhöre und Folterungen mit ihr dauerten einen Monat lang.
(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)
Frage: Habt ihr die Praktizierenden während der Verhöre nur einmal oder viele Male gefoltert, um mehr Informationen von ihnen zu bekommen?
Zeuge: Viele Male. Zu der Zeit hat uns Wang Lijun, jetzt Chef des Amtes für Öffentliche Sicherheit, befohlen: „Ihr müsst sie alle vernichten.“
Originalartikel auf Englisch: Eyewitness to Organ Harvesting: 'It was extremely horrible'
15.12.2009
Ein Augenzeuge hat in lebhaften Details die Geschichte einer Frau in China erzählt – Lehrerin an einer Schule, sie war etwa 30 Jahre – , die inhaftiert, gefoltert, vergewaltigt und schließlich operiert wurde, um ihr lebenswichtige Organe zu entnehmen, während sie noch am Leben war.
„Ich habe alles mit eigenen Augen gesehen, aber ich bedauere, dass ich keine Fotos machen konnte“, sagte er. Er machte seine Aussage unter der Bedingung anonym bleiben zu können.
Es ist das erste Mal, dass Ermittler mit einem Augenzeugen gesprochen haben in einem Fall von Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden.
Ein 30-minütiges Interview, in zwei getrennten Gesprächen, wurde von einem Ermittler der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) vor Kurzem durchgeführt, die Aufzeichnung über die Ereignisse aus dem Jahr 2002 steht auf deren Website zur Verfügung.
Laut der englischen Übersetzung arbeitete der Zeuge im Jahr 2002 für die Öffentliche Sicherheit (d. h. Polizei) der Provinz Liaoning und war an illegalen Festnahmen und Folter von Falun Gong-Praktizierenden „viele Male“ beteiligt.
Keine Anästhesie
Am 9. April 2002 kamen zwei Militärärzte zu dem provisorischen „schwarzen Gefängnis“, einem kleinen Hotel als „Trainingscenter gemietet“, so der Zeuge. Einer von ihnen war ein Militärarzt des Krankenhauses von Shenyang aus dem Militärbezirk der Befreiungsarmee und der andere ein Militärarzt, der seine Ausbildung an der medizinischen Fakultät der Militäruniversität abgeschlossen hatte. Sie nahmen die Frau mit in ein Krankenhaus.
„Zu dem Zeitpunkt hatten wir sie schon eine Woche lang verhört und gefoltert. Sie hatte schon zahllose Wunden am Körper. Wir benutzten auch Elektroschocker und schlugen sie damit. Sie war bereits im Delirium.“
„Aber sie hatte noch schlimmere Demütigungen erlebt. Viele unserer Polizisten waren pervers. Sie benutzten Zangen und anderes Werkzeug, von dem ich nicht weiß, woher sie es bekamen, und missbrauchten sie sexuell. Ich habe das alles mit meinen eigenen Augen gesehen, aber ich bedaure, dass ich keine Fotos gemacht habe. Sie sah gut aus, war fast schön zu nennen. Darum vergewaltigten sie die Polizisten. … es war zu ordinär.“
Der Zeuge war zu der Zeit pflichtgemäß als bewaffneter Polizeiwachmann in dem Raum als er die Chirurgen beobachtete, die der Frau den Brustkorb aufschnitten, während sie noch am Leben war. Es wurde keine Anästhesie verwendet, sagte er.
„Sie rief laut: ‚Ah’ und sagte: ‚Falun Dafa ist großartig.’ Sie sagte noch: ‚Ihr habt mich, einen einzelnen Menschen, getötet.’ Ich glaube, das sollte heißen: ‚Ihr habt einen einzelnen Menschen wie mich getötet. Könnt ihr mehrere hundert Millionen von uns töten, Menschen, die wegen ihres wahren Glaubens von euch verfolgt werden?’ In dem Augenblick zögerte der Arzt, dieser Militärchirurg. Er schaute mich an, dann unseren Vorgesetzten. Unser Vorgesetzter nickte und der Chirurg setzte seine Arbeit fort. Er schnitt die Adern auf … Ihr Herz wurde zuerst herausgetrennt, dann kamen die Nieren an die Reihe. Als ihre Herzarterien durchschnitten wurden, fing sie an zu zucken. Es war entsetzlich. Ich kann ihre Stimme für Sie imitieren, obwohl ich es nicht gut kann. Es hörte sich an, als ob etwas auseinander gerissen wurde und dann kam nur ein ‚Ah’. Ihr Mund blieb weit offen stehen und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ah … ich kann nicht mehr weiter sprechen.“
Die Organentnahme erfolgte in einem OP-Saal auf der 15. Etage des Allgemeinen Krankenhauses der Shenyang Militär-Region, sagte der Zeuge. Es begann um 17 Uhr und dauerte drei Stunden.
Ein Schritt nach vorn in der Hoffnung auf Andere
Der Sprecher der WOIPFG in New York, Wang Zhiyuan, sagte, die Ermittler hätten den Zeugen dreimal in diesem Monat angerufen, und die WOIPFG erhielten die Aufnahme am 11. Dezember. Wang sagte, er glaube der Zeuge meldete sich aus zwei Gründen: „Erstens, das große Mitgefühl und die große Nachsicht der Praktizierenden bewegten ihn“, sagte er. „Zweitens, er beobachtete als Augenzeuge den gesamten Prozess der Organentnahme und die Grausamkeit schockierte ihn. Er fühlte sich innerlich gefoltert.“
Laut Wang berichtete der Zeuge, dass von den Praktizierenden in der Vernehmung zwei einfache Dinge verlangt wurden, ein Schreiben der Reue zu unterzeichnen, dass sie Falun Gong praktiziert haben, und auf Falun Gong zu fluchen. Aber die Praktizierenden würden das nicht tun.
Laut Wang sagte der Zeuge, dass die Praktizierenden erwarten könnten zu sieben oder zehn Jahren Haftstrafen verurteilt zu werden, gefoltert zu werden oder sogar zu sterben. Der Zeuge sagte, die Praktizierenden seien sehr stark. Er schloss einen Anruf mit den Worten: „Falun Dafa ist großartig!“.
Wang sagte, der Zeuge erklärte den Ermittlern, dass er fürchte, er würde sofort ermordet werden, wenn seine Identität entdeckt würde. Der Zeuge sagte auch, dass er dieses Bekenntnis abgelegt habe, damit andere Menschen den Mut haben, einen Schritt nach vorn zu tun und die Wahrheit über den Organraub auszusprechen.
WOIPFG hält Kontakt zu dem Zeugen
Die Anschuldigungen der Organentnahme sind im März 2006 zum ersten Mal aufgetaucht. Die kanadische Ermittler David Kilgour und David Matas, ein ehemaliger Staatsanwalt und ein Anwalt für Menschenrechte, haben seither mehrere Berichte und ein Buch veröffentlicht über Beweise für die gewinnorientierten Verfahren des Organentnahmen an Tausenden oder möglicherweise Zehntausenden der inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden in China.
Falun Gong ist eine traditionelle chinesische spirituelle Schule, die etwa bis zu 100 Millionen Anhänger bis 1999 angezogen hat – viele behaupten Ruhe und Gesundheit dadurch gewonnen zu haben. Die Kommunistische Partei Chinas eröffnete eine Kampagne der Verfolgung im Juli 1999, mit Tausenden Fällen von Folter, Gehirnwäsche und Tod, die seither aufgezeichnet wurden.
Ein Teil der Aufzeichnungen des Gesprächs:
Zeuge: Ein Skalpell, ein chirurgisches Messer auf der Brust. Als es die Brust aufschnitt, spritzte das Blut heraus. Es spritze und spritze. …
Frage: Ist die Person, die Sie gesehen haben, weiblich oder männlich?
Zeuge: Weiblich
Frage: Jung?
Zeuge: Etwa 30.
Frage: Rief sie immer noch “Falun Dafa ist großartig“?
Zeuge: Ja, das rief sie immer noch.
Frage: Bitte beschreiben Sie, was sie während der Zeit sagte.
Zeuge: Zu dem Zeitpunkt hatten wir sie schon eine Woche lang verhört und gefoltert. Sie hatte schon zahllose Wunden am Körper. Wir benutzten auch Elektroschocker und schlugen sie damit. Sie war bereits im Delirium. Sie wurde geschlagen … Da sie sich weigerte, Nahrung zu sich zu nehmen, schütteten wir gewaltsam Milch in ihren Magen. Sie wollte nicht trinken. Darum gaben wir sie ihr mit Gewalt hinein. Man hielt ihr die Nase zu und so musste sie – gezwungen durch ihren Überlebensinstinkt – die Milch trinken. So wurde sie am Leben erhalten, aber innerhalb von sieben Tagen verlor sie 7,5 Kilogramm an Gewicht. Wir wussten zu der Zeit jedoch noch nicht, dass es eine bestimmte Dienststelle des Amtes für öffentliche Sicherheit gab, (und diese Dienststelle war sehr geheim) die zwei Leute schickte. Einer von ihnen war Militärarzt des Krankenhauses der Befreiungsarmee im Militärdistrikt von Shenyang und der andere war Absolvent der medizinischen Fakultät der Zweiten Militäruniversität. Der eine von beiden war relativ alt, der andere jung. Im Operationssaal einer psychiatrischen Klinik, in die sie eingewiesen worden war, hat man etwas mit ihr gemacht. Man benutzte keine Narkosemittel. Sie schnitten ihr die Brust mit einem Messer auf, ohne dass ihre Hände dabei zitterten. Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, ich hätte gezittert. Ich bin ein bewaffneter Polizist. Ich habe Gewehre abgeschossen, habe viele Übungen mit scharfer Munition gemacht und habe viele Leichen gesehen. Aber als ich diese beiden Chirurgen sah, traute ich meinen Augen nicht. Ihre Hände zitterten kein bisschen. Sie legten sich ihre Gesichtsmasken an und schnitten. Zu dem Zeitpunkt standen wir bewaffnete Polizisten Wache. Jeder von uns hatte ein Gewehr in der Hand. Aber da war sie bereits aufgeschnitten worden. Sie rief noch einmal laut: „Ah“ und dann rief sie: „Falun Dafa ist großartig.“
Frage: Sie rief noch „Falun Dafa ist großartig“ als ihre Brust bereits geöffnet war?
Zeuge: Sie rief laut: „Ah“ und sagte: „Falun Dafa ist großartig.“ Sie sagte noch: „Ihr habt mich, einen einzelnen Menschen, getötet.“ Ich glaube, das sollte heißen: „Ihr habt einen einzelnen Menschen wie mich getötet. Könnt ihr mehrere hundert Millionen von uns töten, Menschen, die wegen ihres wahren Glaubens von euch verfolgt werden?“ In dem Augenblick zögerte der Arzt, dieser Militärchirurg. Er schaute mich an, dann unseren Vorgesetzten. Unser Vorgesetzter nickte und der Chirurg setzte seine Arbeit fort. Er schnitt die Adern auf ... Ihr Herz wurde zuerst herausgetrennt, dann kamen die Nieren an die Reihe. Als ihre Herzarterien durchschnitten wurden, fing sie an zu zucken. Es war entsetzlich. Ich kann ihre Stimme für Sie imitieren, obwohl ich es nicht gut kann. Es hörte sich an, als ob etwas auseinander gerissen wurde und dann kam nur ein „Ah“. Ihr Mund blieb weit offen stehen und ihre Augen waren weit aufgerissen. Ah … ich kann nicht mehr weiter sprechen.
(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)
Zeuge: Sie war damals Lehrerin und unterrichtete an einer höheren Schule. Ihr Sohn müsste jetzt etwa 12 sein. Ihr Ehemann war keine große Unterstützung. Er war vielleicht Fabrikarbeiter. Aber sie hatte noch schlimmere Demütigungen erlebt. Viele unserer Polizisten waren pervers. Sie benutzten Zangen und anderes Werkzeug, von dem ich nicht weiß, woher sie es bekamen und missbrauchten sie sexuell. Ich habe das alles mit meinen eigenen Augen gesehen, aber ich bedaure, dass ich keine Fotos gemacht habe. Sie sah gut aus, war fast schön zu nennen. Darum vergewaltigten sie die Polizisten. … es war zu ordinär.
Frage: Das haben sie also auf der Polizeistation bezeugt, wo sie waren...?
Zeuge: Ich war nicht auf einer Polizeistation. Ich war in einem Trainingszentrum. Das war der Hinterhof eines Hotels. Die Polizei mietete zehn Räume in einem kleinen Gebäude. Das war eine kleine Villa.
Frage: Ein schwarzes Gefängnis?
Zeuge: Mehr oder weniger.
Frage: Wenn es Falun Gong-Praktizierende waren, wurden sie dann dorthin geschickt?
Zeuge: Ja.
Frage: Wurden sie dorthin geschickt, bevor sie vor Gericht gestellt wurden?
Zeuge: Wir ändern immer kurzfristig unseren Aufenthaltsort.
(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)
Frage: Sie haben mir den genauen Zeitpunkt noch nicht genannt.
Zeuge: Es war der 9. April 2002.
Frage: Der 9. April?
Zeuge: Ja, die Operation fing am Nachmittag des 9. April um 5 Uhr an und dauerte drei Stunden. Davor lief es über einen Monat.
Frage: Was meinen Sie damit „Davor lief es über einen Monat?“
Zeuge: Unsere Verhöre und Folterungen mit ihr dauerten einen Monat lang.
(Bestimmte Passagen wurden weggelassen)
Frage: Habt ihr die Praktizierenden während der Verhöre nur einmal oder viele Male gefoltert, um mehr Informationen von ihnen zu bekommen?
Zeuge: Viele Male. Zu der Zeit hat uns Wang Lijun, jetzt Chef des Amtes für Öffentliche Sicherheit, befohlen: „Ihr müsst sie alle vernichten.“
Originalartikel auf Englisch: Eyewitness to Organ Harvesting: 'It was extremely horrible'
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Chinesischer Menschenrechtsanwalt zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Gong verteidigte
wahrheit, 05:38h
36jähriger Anwalt hatte Folteropfer vertreten und die Legalität der Verfolgung von Falun Gong in offenen Briefen an die chinesische Führung in Frage gestellt
New York/Berlin (FDI) - Pressemitteilung - Ein Menschenrechtsanwalt aus Nordostchina wurde am 27. November zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Gong-Praktizierende als Klienten annahm und rechtsgültige Beweise vorbrachte, dass die Kampagne der Chinesischen Kommunistischen Partei gegen die spirituelle Praktik nach chinesischem Recht illegal ist.
Wang Yonghang, ein 36jähriger Anwalt aus Dalian in der Provinz Liaoning, hatte bisher in der Anwaltskanzlei Qianjun in Liaoning gearbeitet. Seit 2007 nahm er Fälle von Falun Gong-Praktizierenden an, die von den Behörden verhaftet wurden, weil sie ihren Glauben praktizierten. Er hat auch einige offene Briefe veröffentlicht, in denen er die Legalität der seit einem Jahrzehnt andauernden Verfolgung gegen diese Gruppe in Frage stellte.
Laut Wang erfüllt vor allem der Artikel 300 - die am häufigsten angewendete Vorschrift, um Falun Gong-Praktizierende zu inhaftieren - nicht einmal die internationalen gesetzlichen Mindeststandards an Klarheit und Genauigkeit. Außerdem ist er tatsächlich unsinnig, weil einfach nur durch das Praktizieren einer Religion oder durch die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gruppe die Justiz nicht behindert oder „die Anwendung des Gesetzes untergraben (werden) kann", wie es in Artikel 300 heißt.
Ähnlich wie Chinas geheime Staatsgesetze ist der Artikel 300 so vage formuliert, dass er den Behörden tatsächlich Raum lässt, um willkürlich jeden Chinesen zu inhaftieren, während er eine Fassade der „Rechtsstaatlichkeit" aufrechterhält.
Ironischerweise wurde Wang nach Artikel 300 angeklagt, dessen Legalität er in seinen Schreiben in Frage gestellt hatte. Ein Brief an den KP-Chef Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao wurde angeblich als „Beweis" für die Klage gegen ihn vorgebracht. Wang selbst praktiziert nicht Falun Gong.
„Wir müssen uns klarmachen, was hier geschehen ist," sagt der Sprecher des Falun Dafa Informationszentrums Erping Zhang. „Ein mutiger Anwalt wurde inhaftiert, weil er nichts anderes getan hat als rechtsgültige Beweise mit rechtsgültigen Mitteln vorzubringen...aber es geht um Falun Gong. Dies ist der jüngste einer langen Reihe von beunruhigenden Vorfällen, die zeigen, dass es in China keinen Rechtsgrundsatz gibt, wenn es um Falun Gong geht."
„Es gibt über zwei Dutzend Rechtsanwälte, die zur Zeit Falun Gong-Praktizierende in China vertreten", ergänzte Zhang. „Viele dieser Rechtsanwälte wie Wang haben nicht nur vor Gericht versichert, dass ihre Klienten unschuldig sind, sondern auch die gesetzliche Grundlage der ganzen Unterdrückungskampagne in Frage gestellt und tatsächlich bewiesen, dass die Verfolgung von Falun Gong nach chinesischem Gesetz illegal ist."
„Wangs Inhaftierung wirft die Frage auf, ob seine Behandlung ein Vorläufer dessen ist, was andere Rechtsanwälte in den kommenden Monaten erwartet, insbesondere diejenigen, denen bereits die Lizenz entzogen wurde oder die inhaftiert wurden. Um dieser Anwälte und ihrer Klienten sowie der grundlegenden Rechtsprinzipien willen ist es dringend notwendig, dass die internationale Gemeinschaft Wangs Verurteilung nicht schweigend übergeht."
Zeitlicher Ablauf von Wangs Menschenrechtsarbeit und Inhaftierung
2007
Wang beginnt, rechtswidrig verhaftete Falun Gong-Praktizierende zu vertreten
Mai 2008
Wang schreibt einen offenen Brief an Hu Jintao und Wen Jiabao, in dem er die Rechtmäßigkeit der Verfolgung von Falun Gong in Frage stellt. Insbesondere kritisiert er den Artikel 300 aus Chinas Strafgesetzbuch, durch dessen Anwendung die Partei Praktizierende für bis zu 18 Jahre ins Gefängnis bringt. Vollständiger Brief (chinesisch)
Juli 2008
Wang veröffentlicht im Internet einen Artikel, in dem er die Gesetzwidrigkeit des Artikels 300 ausführlich analysiert. Er legt diesen Artikel auch der Staatsanwaltschaft und dem Obersten Volksgerichtshof vor und bittet sie ihren Fehler so zu korrigieren: der Artikel 300 soll nicht länger angewendet werden, um unschuldige Bürger rechtswidrig zu verhaften. Wangs zweiter Brief (chinesisch)
Mitte 2008
Als Antwort entziehen ihm die Behörden seine Anwaltslizenz. Trotzdem berät Wang weiterhin Falun Gong-Praktizierende in Rechtsfragen und vertritt sie vor Gericht.
Juni 2009
Am 16. Juni vertritt er einen inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden vor Gericht. Anschließend wird er von der Polizei verfolgt und aufgefordert, sich nicht mehr für diesen Fall einzusetzen.
Juli 2009
Am 4. Juli stürmen fast zwanzig Polizisten in Zivilkleidung Wangs Wohnung, durchsuchen diese und nehmen ihn und seine Frau mit. Seine Frau wird am nächsten Tag freigelassen. Als sie am 6. Juli zum Polizeirevier geht, zeigt man ihr einen Haftbefehl, in dem steht, dass Wang nach Artikel 300 des Strafgesetzbuches verurteilt wurde. Amnesty International startet kurz nach seiner Verhaftung eine Urgent Action. Chinese Human Rights Defenders (CHRD) lösen ebefalls Alarm aus wegen Wangs Festnahme.
Juli-August 2009
Wangs Familie beauftragt zwei Anwälte ihn zu vertreten, aber die Behörden hindern sie daran ihn zu treffen, was einen Verstoß gegen chinesisches Recht darstellt. Während seiner Isolationshaft wird Wang schwer geschlagen, er erleidet einen Bruch an seinem rechten Fußgelenk. Er wird medizinisch nicht richtig versorgt und sein Fußgelenk wird erst einen Monat später, im August, operiert, nachdem es sich bereits entzündet hat. Die Polizei informiert seine Familie nicht über die Operation und erfragt auch nicht deren Einwilligung.
November 2009
Augenzeugen zufolge wird Wang am Morgen des 27. November 2009 im Bezirksgericht Shahekou in Dalian vor Gericht gestellt und unverzüglich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Fast 40 Polizisten und Sicherheitsbeamte bewachen das Gerichtsgebäude.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; Email: pm@faluninfo.de
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Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 70 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.
Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.050 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
New York/Berlin (FDI) - Pressemitteilung - Ein Menschenrechtsanwalt aus Nordostchina wurde am 27. November zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Gong-Praktizierende als Klienten annahm und rechtsgültige Beweise vorbrachte, dass die Kampagne der Chinesischen Kommunistischen Partei gegen die spirituelle Praktik nach chinesischem Recht illegal ist.
Wang Yonghang, ein 36jähriger Anwalt aus Dalian in der Provinz Liaoning, hatte bisher in der Anwaltskanzlei Qianjun in Liaoning gearbeitet. Seit 2007 nahm er Fälle von Falun Gong-Praktizierenden an, die von den Behörden verhaftet wurden, weil sie ihren Glauben praktizierten. Er hat auch einige offene Briefe veröffentlicht, in denen er die Legalität der seit einem Jahrzehnt andauernden Verfolgung gegen diese Gruppe in Frage stellte.
Laut Wang erfüllt vor allem der Artikel 300 - die am häufigsten angewendete Vorschrift, um Falun Gong-Praktizierende zu inhaftieren - nicht einmal die internationalen gesetzlichen Mindeststandards an Klarheit und Genauigkeit. Außerdem ist er tatsächlich unsinnig, weil einfach nur durch das Praktizieren einer Religion oder durch die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gruppe die Justiz nicht behindert oder „die Anwendung des Gesetzes untergraben (werden) kann", wie es in Artikel 300 heißt.
Ähnlich wie Chinas geheime Staatsgesetze ist der Artikel 300 so vage formuliert, dass er den Behörden tatsächlich Raum lässt, um willkürlich jeden Chinesen zu inhaftieren, während er eine Fassade der „Rechtsstaatlichkeit" aufrechterhält.
Ironischerweise wurde Wang nach Artikel 300 angeklagt, dessen Legalität er in seinen Schreiben in Frage gestellt hatte. Ein Brief an den KP-Chef Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao wurde angeblich als „Beweis" für die Klage gegen ihn vorgebracht. Wang selbst praktiziert nicht Falun Gong.
„Wir müssen uns klarmachen, was hier geschehen ist," sagt der Sprecher des Falun Dafa Informationszentrums Erping Zhang. „Ein mutiger Anwalt wurde inhaftiert, weil er nichts anderes getan hat als rechtsgültige Beweise mit rechtsgültigen Mitteln vorzubringen...aber es geht um Falun Gong. Dies ist der jüngste einer langen Reihe von beunruhigenden Vorfällen, die zeigen, dass es in China keinen Rechtsgrundsatz gibt, wenn es um Falun Gong geht."
„Es gibt über zwei Dutzend Rechtsanwälte, die zur Zeit Falun Gong-Praktizierende in China vertreten", ergänzte Zhang. „Viele dieser Rechtsanwälte wie Wang haben nicht nur vor Gericht versichert, dass ihre Klienten unschuldig sind, sondern auch die gesetzliche Grundlage der ganzen Unterdrückungskampagne in Frage gestellt und tatsächlich bewiesen, dass die Verfolgung von Falun Gong nach chinesischem Gesetz illegal ist."
„Wangs Inhaftierung wirft die Frage auf, ob seine Behandlung ein Vorläufer dessen ist, was andere Rechtsanwälte in den kommenden Monaten erwartet, insbesondere diejenigen, denen bereits die Lizenz entzogen wurde oder die inhaftiert wurden. Um dieser Anwälte und ihrer Klienten sowie der grundlegenden Rechtsprinzipien willen ist es dringend notwendig, dass die internationale Gemeinschaft Wangs Verurteilung nicht schweigend übergeht."
Zeitlicher Ablauf von Wangs Menschenrechtsarbeit und Inhaftierung
2007
Wang beginnt, rechtswidrig verhaftete Falun Gong-Praktizierende zu vertreten
Mai 2008
Wang schreibt einen offenen Brief an Hu Jintao und Wen Jiabao, in dem er die Rechtmäßigkeit der Verfolgung von Falun Gong in Frage stellt. Insbesondere kritisiert er den Artikel 300 aus Chinas Strafgesetzbuch, durch dessen Anwendung die Partei Praktizierende für bis zu 18 Jahre ins Gefängnis bringt. Vollständiger Brief (chinesisch)
Juli 2008
Wang veröffentlicht im Internet einen Artikel, in dem er die Gesetzwidrigkeit des Artikels 300 ausführlich analysiert. Er legt diesen Artikel auch der Staatsanwaltschaft und dem Obersten Volksgerichtshof vor und bittet sie ihren Fehler so zu korrigieren: der Artikel 300 soll nicht länger angewendet werden, um unschuldige Bürger rechtswidrig zu verhaften. Wangs zweiter Brief (chinesisch)
Mitte 2008
Als Antwort entziehen ihm die Behörden seine Anwaltslizenz. Trotzdem berät Wang weiterhin Falun Gong-Praktizierende in Rechtsfragen und vertritt sie vor Gericht.
Juni 2009
Am 16. Juni vertritt er einen inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden vor Gericht. Anschließend wird er von der Polizei verfolgt und aufgefordert, sich nicht mehr für diesen Fall einzusetzen.
Juli 2009
Am 4. Juli stürmen fast zwanzig Polizisten in Zivilkleidung Wangs Wohnung, durchsuchen diese und nehmen ihn und seine Frau mit. Seine Frau wird am nächsten Tag freigelassen. Als sie am 6. Juli zum Polizeirevier geht, zeigt man ihr einen Haftbefehl, in dem steht, dass Wang nach Artikel 300 des Strafgesetzbuches verurteilt wurde. Amnesty International startet kurz nach seiner Verhaftung eine Urgent Action. Chinese Human Rights Defenders (CHRD) lösen ebefalls Alarm aus wegen Wangs Festnahme.
Juli-August 2009
Wangs Familie beauftragt zwei Anwälte ihn zu vertreten, aber die Behörden hindern sie daran ihn zu treffen, was einen Verstoß gegen chinesisches Recht darstellt. Während seiner Isolationshaft wird Wang schwer geschlagen, er erleidet einen Bruch an seinem rechten Fußgelenk. Er wird medizinisch nicht richtig versorgt und sein Fußgelenk wird erst einen Monat später, im August, operiert, nachdem es sich bereits entzündet hat. Die Polizei informiert seine Familie nicht über die Operation und erfragt auch nicht deren Einwilligung.
November 2009
Augenzeugen zufolge wird Wang am Morgen des 27. November 2009 im Bezirksgericht Shahekou in Dalian vor Gericht gestellt und unverzüglich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Fast 40 Polizisten und Sicherheitsbeamte bewachen das Gerichtsgebäude.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; Email: pm@faluninfo.de
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Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 70 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.
Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.050 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
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